Stiftung Aktivitäten Aktuelles Presse Kontakt Anreise Impressum

Presseartikel

1. Europa-Kongress in Bad Elster - Kurorte leisten wichtigen Beitrag für die Umwelt 15.10.2003 - Vogtland Anzeiger

Bad Elster - Eröffnet wurde am Montag der 1. Europa-Kongress "Kurort und Umwelt" in Bad Elster. Der Kurdirektor und Geschäftsführer der Sächsischen Staatsbäder GmbH Bad Brambach und Bad Elster, Dr. Christian Kirchner, auf dessen Initiative erstmals eine Zusammenarbeit dieser Art organisiert wurde, begrüßte 121 Teilnehmer, darunter namhafte Fachleute und Wissenschaftler sowie Vertreter der Landesministerien und -behörden aus ganz Europa und Kommunalvertreter aus der Region.
Ein besonders herzlicher Empfang im Kurhaus galt Helma Orosz, Staatsminsterin für Soziales im Freistaat Sachsen.

Als Schwerpunkt des dreitägigen Kongresses, der in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Sauberes Wasser und dem Europäischen Heilbäderverband vorbereitet wurde, finden Beratungen zum Thema "Heilquellen" statt. Kurdirktor Dr. Kirchner verwies auf den besonderen Stellenwert der europäischen Kurorte als Kompetenzzentren für Gesundheit und Erholung sowie als Vorreiter für einen sorgsamen Umgang mit der Umwelt. "Vor allem auf Grund der strengen Qualitätsanforderungen für die Prädikatisieurng und Anerkennung von Kurorten wird in den Kurzentren mehr für die Umwelt getan als durch die gesetzlichen Anforderungen nötig ist", betonte Dr. Kirchner und ergänzte "Gerade der Aspekt Umwelt ist deshalb unser Kapital um Gäste anzulocken".
Staatsministerin Helma Orosz lobte den Stellenwert des Standortes der Sächsischen Staatsbäder Bad Brambach und Bad Elster für den Freistaat. "Ebenso wichtig ist es auch Fachfragen im Kur- und Bäderwesen im europäischen Rahmen abzustimmen". Als ein Novum in Deutschland bezeichnete sie die Grundlagenforschung des Institutes für Balneologie und Kurortwissenschaft Bad Elster, dessen Ergebnisse künftig europaweit größere Bedeutung erreichen werden. Als wichtigste Grundvoraussetzung für die Umwelt hob Helma Orosz die Bedeutung des Gewässerschutzes hervor. So sind rund 11,9 Prozent der Flächen im Freistaat Sachsen als Wasserschutzgebiete sowie fünf Heilquellenschutzgebiete mit rund 600 Hektar Fläche ausgewiesen. Im Rahmen des Trinkwasser- und Mineralwasserschutzes und der Wasserversorgung wurden in den zurückliegenden Jahren wesentliche Verbesserungen für die Bevölkerung erreicht, schätzte sie anschließend ein.

Professor Dr. Manfred Steinbach, 1. Vizepräsident des Europäischen Heilbäderverbandes, hob die Bedeutung von einheitlich festgelegten Begriffsbestimmungen und Qualitätsstandards für Heilbäder und Kurorte hervor. "Unter diesem Gesichtspunkt ist es sehr wichtig, alle Kräfte zu bündeln, weil diese Begriffsbestimmungen und Qualitätsstandards künftig auch europaweit von großem Interesse sein werden", erklärte Steinbach. So werden auch Ergebnisse der Kongressreihe "Kurort und Umwelt" dem Europäischen Heilbäderverband für seine verantwortungsvolle Tätigkeit bei der Erarbeitung europäischer Begriffsbestimmungen und Qualitätsstandards für Heilbäder und Kurorte zur Verfügung gestellt und leisten damit einen wichtigen Beitrag für ein nachhaltiges europäisches Kurwesen.

Gegenwärtig sind 21 Länder mit unterschiedlichen Strukturen Mitglied im europäischen Verband. Im Vorfeld wissenschaftlicher Fachvorträge zum Heil- und Mineralquellenschutz in ausgewählten europäischen Ländern und damit verbundenen rechtlichen sowie naturwissenschaftlich-technischen Grundlagen informierte Prof. Dr. Michael Kinze, Präsident des Sächsischen Landesamtes für Umwelt und Geologie, zum Thema "Wasser im Wandel der Zeit". Zur kulturellen Umrahmung des 1. Europa-Kongresses standen für alle Teilnehmer ein "Zünftiger Scheunenabend" mit den Bärendorfer Musikanten und rustikalen vogtländischen Speisen und Getränken sowie ein "Königlicher Wellnessabend" im Innenhof des Albertbades auf dem Programm.